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Stahllexikon

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Abbrand 1. Oxidation von Kohlenstoff ist die charakteristische Gröse beim Frischen von Stahlschmelzen. Durch Blasen mit Sauerstoff wird die Schmelze entkohlt. Der Abbrand gibt (in %) an, wieviel Kohlenstoff aus der Schmelze entfernt wurde. Reaktionsorte für Kohlenstoffabbrand befinden sich direkt unter dem Sauerstoffstrahl, an der feuerfesten Zustellung des Konverters, an der Grenzfläche Metall/CO-Blasen und in denSchlacke-Metall-Emulsionen. Abbrandkurven geben für jedes Frischverfahren die für die Entkohlung notwendige Zeit an.
2. einer Stahlrohrlanze, eines Schweißdrahts: Verbrauch (durch Abschmelzen) oder auch Verschleiß der entsprechenden Hilfsmittel.
Abbrennschweißanlage Schweißtechnische Anlage, die das Schweißen von Stumpfstößen ermöglicht. Hauptmerkmale der Anlage sind die Stromführung und ein beweglicher Stauchschlitten.
Abbrennzugabe Beim Schweißen von Stumpfstößen wird der Werkstoff gestaucht. Die A. ist das Maß, um das der Werkstoff zusammengedrückt wird.
Abdrücken Umgangssprachlich für Innendruckversuch mit Wasser, Luft oder Gas bei Rohren, Kesseln und Behältern.
Abfallenden Beim Beschneiden ausgewalzter Bleche anfallende Reststücke (Walzungen), ferner die in der Zurichterei anfallenden Enden bei Profilstahl und Rohren ("Entfallmaterial"). Sie werden aussortiert und - soweit möglich - an Firmen des Nutzeisen- oder Schrotthandels verkauft und als Rück- oder Umlaufschrott wieder eingeschmolzen.
Abflußrohr Rohr für die Gebäude- und Grundstückentwässerung aus Gußeisen, Stahl, Asbestzement, Steinzeug oder Kunststoff. Gußrohr (GA-Rohre nach DIN 19500). Die zugehörigen Rohrleitungsbauteile, wie Bogen, Abzweige usw., heißen Formstück.
Abkanten Das Biegen von Blechen und Bändern um gerade Kanten. Zur Herstellung von Kaltprofilen wird der Blech- oder Bandstreifen in ein Werkzeugunterteil eingelegt. Dann senkt sich das Werkzeugoberteil in das Unterteil und verformt den Streifen zu dem gewünschten Profil (Abkantpresse). Bei den Schwenkbiegemaschinen wird das Blech eingespannt und der herausragende Streifen von schwenkbaren Biegewanne umgebogen. So lassen sich auch dickere Bleche mit höherer Zugfestigkeit bei kürzeren Biegelängen und größeren Innenradien abkanten.
Abkantpresse Presse zur Herstellung von Profilen aus Blechstreifen oder Bandstählen durch Abkanten. Abkantpresse besitzen Arbeitslängen bis zu 12m. Durch Einsatz entsprechend gestalteter Werkzeuge können die verschiedensten Profile rationell hergestellt werden.
Abkantprofil Durch Abkanten oder Pressen aus Blech hergestelltes Kaltprofil.
Abkantversuch Versuch zur Ermittlung der Kaltbruch-Eigenschaften. Wird vor allem bei dickeren Blechen angewendet. Man biegt einen Probestab um 90° über eine runde Kante und stellt dabei fest, ob sich das Material ohne Biegeriss und Stauchungen verformen läßt. Der Rundungshalbmesser muß der doppelten Probendicke des Stabes entsprechen (Biegeumformen).
Abkantwerkzeuge Beim Abkanten wird das Werkstück zwischen dem Oberwerkzeug (Stempel) Und dem Unterwerkzeug (Matrize) in einem Gesenk umgeformt. Die Ober- und Unterwerkzeuge sind auswechselbar. Das Oberwerkzeug besteht aus dem Oberbalken, der Klemmplatte und dem Stempel. Die Stempel können verschiedene Formen haben. Das Unterwerkzeug besteht aus dem Unterbalken, der Zentrierplatte und der Matrize. Stempel und Matrize sind auswechselbar und in verschiedenen Formen und Abmessungen erhältlich.
Abkühldauer ist die Zeitspanne, die ein Werkstück benötigt, um seine Temperatur nach einer Erwärmung ausgehend von einem bestimmten Level auf einen vorgegebenen Wert abzusenken.
Abkühlen aus der
Umformhitze
Härten aus der Warmformhitze
Abkühl[ungs]geschwindigkeit Temperaturabnahme je Zeiteinheit. Sie beeinflußt das gefüge, das bei Raumtemperatur im Stahl vorliegt. Sie ist bedeutsam für die Warmumformung und Wärmebehandlung von Stahl.
Abkühl[ungs]kurve Temperaturabsenkung als Funktion der Zeit.
Ablaufsteuerung Steuerung
Abmaß Da bei der Fertigung von Werkstücken die Nennmaße nicht genau eingehalten werden können, erhalten je nach Funktion und Berücksichtigung einer wirtschaftlichen Fertigung die Nennmaße durch Angabe von Grenzabmaßen zugelassene Abweichungen. Diese A. legen die Grenzmaße fest, zwischen denen das am fertigen Werkstück gemessene Istmaß liegen darf. Die Vorzeichen der A. (+ oder -) geben an, ob sie zum Nennmaß hinzukommen oder von ihm abzuziehen sind. Dabei führt das obere Abmaß (A0) zum noch erlaubten Höchstmaß (G0), das untere Abmaß (AU) zum Mindestmaß (GU) des Fertigteils. Die Maßnormen und die technischen Lieferbedingungen für Stahlerzeugnisse legen die zulässigen Maßabweichungen fest.
Abnahmebedingungen Vorschriften für Mindestergebnisse, fallweise auch Höchstwerte der geforderten Versuche. Entsprechen die Ergebnisse den Anforderungen, wie sie in den DIN-Normen (DIN 10 204; alt: DIN 50 049) oder in besonders vereinbarten Bedingungen vorgegeben sind, gilt für die Lieferung als abgenommen. Entspricht mehr als die Hälfte der untersuchten Proben nicht den Anforderungen und ist bei einzelnen Erzeugnissen nichts anderes vorgeschrieben oder vereinbart, kann die gesamte Lieferung verworfen werden. Geringe äußere Fehler, welche die Verwendbarkeit nicht beeinträchtigen werden normalerweise toleriert. Außer DIN-Normen für Werkstoffprüfungen gibt es noch zahlreiche Sonderbedingungen, z.B. vom TÜV, der Bundesbahn oder den Klassifikationsgesellschaften. Über die ordnungsgemäße Abnahme wird eine Abnahmeprüfzeugnis oder Abnahmeprüfprotokoll ausgestellt.
Abnahmeprotokoll bei
Anarbeitungsmaschinen
Neben den geforderten Maschinendaten (Arbeitsbereich, Einstellgrößen, Antriebsleistung usw.) ist die Arbeitsgenauigkeit ausschlaggebend. Die Maschinendaten stehen im Herstellerkatalog, die Genauigkeit der betriebsbereiten Maschine muss durch eine Abnahmeprüfung im Herstellerwerk nachgewiesen und in einem Abnahmeprotokoll festgehalten werden. In DIN 8601 sind die Allg. Regeln für die Abnahme von Werkzeugmaschinen zur spanenden Fertigung festgelegt. Danach werden drei Schritte unterschieden: 1. Vorbereitende Maßnahmen (Aufstellen und Ausrichten); 2. Geometrische Prüfung (Genauigkeit der Arbeitsspindel Rundlauf und Planlauf usw.);3. Praktische Prüfung (Güte des auf ihr gefertigten Werkstückes).
Abnahmeprüfprotokoll dokumentiert die Ergebnisse spezifischer Prüfungen (DIN EN 10 204). Es unterscheidet sich vom Abnahmeprüfzeugnis durch die zweifache Bestätigung (Hersteller und Besteller beauftragen je einen Sachverständigen).
Abnahmeprüfzeugnis ist eine Bescheinigung über die Ergebnisse spezifischer Prüfungen, die unabhäangige Sachverständige durchgeführt haben. Es sagt aus, dass die Lieferung den Vereinbarungen bei der Bestellannahme entspricht. Man unterscheidet verschiedene Varianten von Abnahmeprüfzeugnissen. Sie können auf der Basis amtlicher Vorschriften (DIN EN 10 204; alt: DIN 50 049) und technischer Regeln, gemäß den Lieferbedingungen des Auftraggebers oder denen des Bestellers erstellt worden sein.
Abroll- und Abstech-Automat Drehmaschine, auf der Rundmaterial und Rohre mit einem speziellen Abstechwerkzeug (Abstechdrehen, Abstechen) bzw. mit einem rollenden Messer auf die gewünschte Länge gebracht werden.
Abschrägen Formung der Kanten an Blechen, Profilstahl oder Rohr durch spanende Verfahren oder Brennschnitt als Vorbereitung einer Schweißnaht. Die abgeschrägte Kante bildet eine Fugenflanke. Fugenformen: DIN EN 29 692 (Allg.), DIN 8553 (Plattinierte Stähle), DIN 2559 (Stahlrohre), (Anfasen).
Abschreckalterung ist die Änderung physikalischer Eigenschaften mit der Zeit, die nach einer Glühbehandlung und anschließendem Abschrecken auf Raumtemperatur erzielt wird. Beim Halten auf Auslagerungstemperatur scheiden sich nach einiger Zeit Kohlenstoff und Stickstoff in Form von Carbiden, Nitriden oder Carbonitriden im Eisengitter aus. Keimbildung, Keimwachstum und Koagulation (Überalterung) sind die bestimmenden Faktoren fur die Abschreckalterung. Abschreckalterung erhöht den Formänderungswiderstand des Stahls. Außerdem nimmt die Koerzitivfeldstärke zu. Die Wirkung einer Abschreckalterung erhöht den Formänderungswiderstand des Stahls. Die Wirkung einer Abschreckalterung kann durch hohe Übersättigung an Kohlenstoff und Stickstoff verstärkt werden oder durch Auslagerung unter Spannung.
Abschreckdauer Verweilzeit eines Werkstückes im Abschreckmittel beim Härten.
Abschrecken Das schnelle Abkühlen eines Werkstückes von erhöhten Temperaturen. Geeignete Abschreckmittel sorgen für eine kurze Abkühldauer (kürzer als Abkühlung an der Luft) (Härten).
Absolutbemaßung
Absolutmaßeingabe
Bei der Absolutbemaßung, auch Bezugsbemaßung oder Absolute Maßangabe genannt, gehen alle Maße einer Koordinatenrichtung von einer Bezugslinie aus. Die Bezugslinie entspricht immer einer Koordinatenachse. Der Schnittpunkt der Koordinatenachsen ist der Koordinatennullpunkt und entspricht dem Werkstücknullpunkt. Das Absolute Meßsystem ist ein Positionsmeßsystem für NC-Achsen. Jeder Punkt der Meßstrecke ist durch ein eindeutiges Meßsignal gekennzeichnet.
Abstandhalter aus Plastik, Beton, Asbestzement oder verzinktem Stahlblech sorgen für den richtigen Abstand der Bewehrung zur Schalung (Betondeckung).
Abstechdrehen Drehverfahren, bei dem mit Hilfe eines speziellen Werkzeuges, dem sogenannten Abstechstahl, 1. Durchgangsbohrungen hergestellt werden (Abstich) oder
2. Material abgelängt wird.
Abstich Vorgang zur Entleerung metallurgischer Schmelzöfen (Hochöfen, Konverter, Elektroöfen, Kupolöfen).
Abstichvorrichtung Vorrichtungen zum Entleeren metallurgischer Gefäße. Bei feststehenden Öfen wird das flüssige Metall durch ein Abstichloch in der Nähe der Ofensohle abgezogen. Bei Elektrolichtbogenöfen hat sich der exzentrische Bodenabstich etabliert.
Abstreckziehen (Abstrecken) Kaltumformverfahren: Napfförmige Hohlkörper werden durch einen Abstreckring gezogen, dadurch Reduzierung der Wanddicke. Entspricht dem Stangenzug in der Rohrfertigung.
Abtragen
Abbildung
Unter A. versteht man aus technischer Sicht das Trennen von Stoffteilchen auf einem nicht mechanischem Wege. Unterschieden wird dabei zwischen thermischen Abtragen (durhc Reibung, Wärmezufuhr oder energiereiche Strahlung) , dem chemischen Abtragen (Ätzen) und dem elektrochemischen Abtragen.
Abwärmeverwertung Bei vielen metallurgischen Verfahren fällt - quasi als Nebenprodukt - ein großes Volumen an Abwärme an. Diese Energie wird ausgenutzt, indem die Abwärme dem Prozeß wieder zugeführt wird und den Primärenergieverbrauch verringert. Auch zu Vorwärmzwecken (Schrottvorwärmen) kann die Energiemenge herangezogen werden. Eine bekannte Alternative ist das Einleiten in Fernheizsysteme.
Abwickelhaspel Haspel
Abzweigstück Formstück
Acetylen Farbloses, stark riechendes Gas, chemische Formel C2H2. Durch seine hohe, von keinem anderen Brenngas erreichte Flammenleistung (freigesetzte Wärmemenge je Zeiteinheit) bildet es die Grundlage der Autogentechnik. Gefährlich wird es durch die Zündfähigkeit der A.-Luft-Gemische sowie durch Eigenzerfall bei höheren Drücken (A.-Verordnung beachten). Aus Sicherheitsgründen darf daher der höchste Betriebsdruck nie mehr als 1,5 bar betragen. Seine Zerfallsneigung macht es zum Ausgangsstoff bei der Synthese vieler organischer Verbindungen. A. wird in Gasflaschen aus Stahl gefüllt und an den Verbraucher in Einzelflaschen oder im Flaschenbündel abgegeben.
Achtkantstahl Im Querschnitt gleichseitiges, achteckiges Spezialprofil. Benennung nach Schlüsselweite. Wird gewalzt, blankgezogen und als Freiformschmiedestück geliefert.
Adjustage (=Zurichterei) Einrichtungen und Arbeitsvorgänge, die den Stahlerzeugnissen nach der Formgebung das gewünschte Aussehen geben (Richten, Schneiden usw.).
Ätzen ist ein Verfahren zur Vorbereitung von Proben für metallographische Untersuchungen. Behandelt man die polierte Oberfläche eines Schliffs mit einem Ätzmittels (Säure), so kann man dadurch Gefüge freilegen. Es lassen sich beispielsweise Seigerungen oder Korngrenzen sichtbar machen. Makroskopische Ätzmittel lassen u. a. die Walzrichtung, die Schwefel- und Phosphor-Seigerungen usw. schon mit blosem Auge erkennen. Mikroskopische Ätzmittel schaffen die Voraussetzung zur Untersuchung des Feingefüges bei entsprechender Vergrößerung. Der ®Baumann-Abdruck gibt die Schwefelverteilung durch Schwärzen eines aufgelegten, ätzfähigen Bromsilberpapieres wieder. Die Oberhoffer-Ätzung weist Seigerungen nach.
Affinität Triebkraft eines Elementes, sich mit einem anderen zu verbinden
Agglomeration
Agglomerieren
Stückigmachen kleiner Partikel mit physikalischen Methoden, z.B. Sintern, Pelletieren, Brikettieren.
Aktivgas Aktivgase sind Schutzgase. Verwendet werden vollaktive Gase, wie CO2 allein oder Mischgase mit den Aktivkomponenten O2 und/oder CO2 mit hohem Edelgasanteil Argon. Man spricht von 2 Komponenten-Schutzgasen z.B. bei Ar/CO2 oder Ar/O2-Gemischen (Gegensatz Inertgas).
Aktivierungsenergie Energie, die vorhanden sein muss, um einen Vorgang in Gang zu bringen.
Alitieren Bei diesem Oberflächenschutzverfahren wird Aluminium in die Stahloberfläche eingebracht. Es bilden sich Aluminium-Eisen-Mischkristalle, die einen guten Verzunderungsschutz bis 950°C bewirken. Das durch Spritzen oder Tauchen flüssig aufgebrachte Aluminium dringt beim anschließenden Diffusionsglühen in die Oberfläche ein. Aluminium kann auch in Form von Pulver, Tonerde oder Aluminiumchlorid eingebracht werden Aluminieren.
Allgemeine Baustähle Eigentlich veraltete Bezeichnung für Stähle mit den Gruppen-Nummern 01 und 91 im System der Werkstoffnummern. Bis dahin waren es die in der außer Kraft gesetzten DIN 17100 enthaltenen ®Grundstahle, die jetzt in DIN EN 10025 - Warmgewalzte Erzeugnisse aus unlegierten Baustählen - genormt sind. ®Unlegierte Stähle, ®Unlegierter Qualitätsstahl.
Allgemeintoleranz Für Maße ohne Toleranzangabe (Freimaße) gelten die Allgemeintoleranzen, die nach Nennmaßbereichen und den Toleranzklassen (fein, mittel, grob und sehr grob) unterteilt sind. Allgemeintoleranzen für Längenmaße gelten für Durchmesser, Innen- und Außenmaße sowie für Lochabstände. Allgemeintoleranzen für Rundungshalbmesser und Fasen gelten auch für Schrägungen. Die Grenzabmaße der Toleranzklassen sind nach DIN ISO 2786 genormt. Allgemeintoleranzen und die Bearbeitungszugaben an spanend zu bearbeitenden Flächen von Gussrohrteilen aus metallischen Werkstoffen erläutert die DIN 1680.
Alpha-Eisen Ferrit mit ®krz-Kristallgitter. Besitzt nur geringe Aufnahmefähigkeit für Kohlenstoff und ist bis 769°C ferromagnetisch, klappt bei 911°C in das ®kfz-Gitter des ®Gamma-Eisens um.
Alterung
Alterungsanfälligkeit
Alterung bedeutet Änderung der mechanischen und physikalischen Eigenschaften mit der Zeit- als Folge von Diffusion ®interstitielle gelöster Teilchen. Man unterscheidet ®Abschreckalterung und ®Reck- oder Verformungsalterung. Laufen die Vorgänge bei Raumtemperatur ab, so spricht man von natürlicher Alterung. Demgegenüber geschieht die künstliche Alterung (Stabilisierung) bei erhöhter Temperatur.
Alterungsbeständige Stähle Stähle, die gegenüber dem Ausgangszustand auch bei längerem Lagern nur geringfügig an ®Zähigkeit verlieren. Die Alterungsbeständigkeit wird durch einen ausreichenden Al-Gehalt sichergestellt.
Aluminieren
Aluminiertes Blech
Thermochemische Behandlung zur Anreicherung der Randschicht eines Werkstückes mit Aluminium.
Aluminium Chemisches Element, Zeichen: AI. Dichte: 2,70 g/cm³ (Leichtmetall). Verwendung in Stahlerzeugung und -Verarbeitung 1. zur ®Desoxidation wegen seiner hohen Sauerstoffaffinität; 2. als Legierungszusatz (ist ein ®Ferritbildner, erleichtert die Stickstoffaufnahme beim ®Nitrieren, verbessert allein oder in Verbindung mit Si die Zunderbeständigkeit der hitzebeständigen Stähle, erhöht den elektrischen Widerstand z. B. bei Heizleiterdrähten); 3. zur Oberflächenveredelung ®Galfan, ®Galvalume, ®Aluminieren, ®Alitieren oder - durch Zusätze von Al beim Schmelztauchverzinken - zur Erzielung dünner und verformbarer Überzüge.
Aluminiumprodukte Oberbegriff für eine umfangreiche Palette von Erzeugnissen der NE-Metallindustrie, die zum Lieferprogramm vieler Stahlhandlungen gehören: Lieferformen z. B. Bleche, Bänder, Stangen, Rohre, Profile, Dach- und Wandprofile, Systeme.
Amagnetischer Stahl nicht magnetisierbare Stähle
Anfasen Das ®Abschrägen der Kanten von Blechen, Rohr- oder Stabstahlenden durch Hobeln, Fräsen, Drehen oder Brennschneiden. Bei Stangenenden erleichtert es den Einlauf in die Spannwerkzeuge, bei Blechen und Rohren dient es als Schweißkantenvorbereitung ®Schweißnaht.
Amorphe Metalle heißen legierte Werkstoffe, die nicht kristallin, sondern ungeordnet - amorph - erstarren. Ihre Struktur gleicht der von Glas, weshalb sie auch oft metallische Gläser genannt werden. Man erhält sie durch extrem schnelles Abkühlen unter Kristallisationstemperatur. Neben hoher Festigkeit und guter Korrosionsbeständigkeit besitzen sie auffällige magnetische Eigenschaften. Folien aus amorphen Metallen werden in vielen Elektrogeräten eingesetzt.
Analyse Quantitative und/oder qualitative Identifizierung der Einzelbestandteile eines Stoffes. Die Bestimmung kann chemisch oder physikalisch (®Spektralanalyse, ®Funkenprobe) erfolgen. Oft beschränkt sich die Analyse auf den Nachweis bestimmter gewährleisteter Gehalte, wie z. B. des Schwefel- und Phosphorgehaltes im Stahl. Die Ergebnisse der Analyse bestimmen die Führung des Verfahrens: Die Erzanalyse bestimmt die Möllerung (®Möller) am Hochofen, die Analyse der Schmelzenprobe im Stahlwerk bestimmt das Fertigmachen der Charge. Die A. ist wichtiger Bestandteil im Werks- und ®Abnahmeprüfzeugnis. Ihre Kenntnis ist für die Weiterverarbeitung wichtig, insbesondere die ®Wärmebehandlung eines Stahles.
Anarbeitung Serviceleistung im Stahlhandel. Jede verändernde Manipulation, die mit einem oder an einem Walzstahlfertigerzeugnis oder Rohr nach Verlassen des Lieferwerkes vorgenommen wird und nicht Verarbeitung (= Fertigung) ist. Beispiele für A: Schneiden, Spalten, Sägen, Anfasen, Richten, Bohren, Schützen von Oberflächen usw.
Anisotropie Richtungsabhängigkeit der physikalischen Eigenschaften. Voraussetzung hierfür ist das Vorliegen einer ®Textur. Solche Vorzugsrichtungen führen beim Tiefziehen von kaltgewalzten Blechen zu unerwünschter Zipfelbildung.
Ankerrohr Dickwandiges nahtloses Stahlrohr aus unlegierten Stählen, das im Dampfkesselbau der Abstützung und Verankerung der Kesselwände dient.
Anlasbestandigkeit Widerstand, den ein Stahl der härtemindernden Wirkung des ®Anlassens entgegensetzt.
Anlassen Jedes Erwärmen eines Werkstückes nach dem Härten auf Temperaturen unterhalb Ac1, Halten und nachfolgendes Abkühlen. Man unterscheidet zwei Arten: 1. Das Entspannen bei ca. 150ºC, um die beim Härten entstandenen Spannungen auszugleichen, ohne die Härte zu vermindern. 2. Das Anlassen bei 400-650°C als Teil des ®Vergütens. Dadurch wird die Härte verringert, wodurch sich die ®Zähigkeit des Stahls erhöht. Die Anlaßtemperatur hängt von der Stahlsorte und den geforderten Festigkeitseigenschaften ab. Ein mäßiges A. erreicht man durch Auskochen im Wasser- oder Ölbad.
Anlaßfarbe Beim Erwärmen läuft blanker Stahl an und zeigt die sogenannte Anlaßfarbe, die für die jeweilige Temperatur charakteristisch ist - z. B. 200°C blaßgelb, 300°C kornblumenblau, 400°C grau.
Anlaßmartensit Beim Anlassen zerfällt Martensit in Ferrit und Zementit. In der ersten Anlaßstufe nimmt der Martensit ein kubisches Ferritgitter mit stark gestörtem Aufbau an, das man Anlaßmartensit nennt.
Anlaßsprödigkeit Wird nach dem Anlassen zu langsam abgekühlt, so können sich Ausscheidungen bilden. Sie setzen die Zähigkeit des Werkstoffs herab, man spricht von Anlaßsprödigkeit. Die irreversible oder 300-°C-Anlaßsprödigkeit kann bei bestimmten Stählen auftreten, wenn bei ca. 300°C gehalten wird. Die reversible oder 500-°C-A. wird beim Anlassen bestimmter Vergütungsstähle durch Halten im Bereich 450 - 525°C oder bei langsamem Abkühlen in diesem Bereich hervorgerufen. Schnelleres Abkühlen kann diesen Effekt vermeiden bzw. beseitigen
Anlaßtemperatur Temperatur, auf die ein Stahl angelassen und bei der er gehalten wird. Die Anlaßtemperatur liegt grundsätzlich unterhalb des unteren Umwandlungspunktes Ac1 im Eisen-Kohlenstoff-Diagramm.
Anreißen Durch A. oder Anzeichnen werden Maße der Zeichnung vor der Bearbeitung auf das Werk-stück übertragen. Dabei gilt: Anrisse gut sichtbar machen, Maße genau übertragen und Werkstückoberfläche nicht beschädigen. Das A. beschränkt sich heute auf die Einzelfertigung. Durch CNC-gesteuerte Werkzeug- und Anarbeitungsmaschinen ist das Anreißen weitgehend entbehrlich geworden.
Anschlagprofil Auch Anschlagrohr genanntes ®Hohlprofil für den Fenster- und Türenbau. Es wird aus Profilrohr mit kastenförmigem Grundquerschnitt geformt und mit Anschlägen oder Nasen zur Befestigung von Scheiben, Füllungen und Dichtungen versehen.
Anschweißbogen Rohrbogen
Anschweißende Bolzen oder Rohrstück, an einem Ende mit einem Gewinde versehen, das an ein Werkstück angeschweißt wird, wenn dort auf andere Weise kein Gewinde angebracht werden kann.
Anspitzen Anfasen
Antidrohnblech Sandwichblech
Antimon Chemisches Element, Zeichen: Sb. Dichte: 6,7g/cm³. Silberweißes Halbmetall mit rhomboedrischem Kristallgitter. Dient als Legierungsmittel zur Härtesteigerung.
AOD-Verfahren (Argon Oxygen Decarburization) ist ein Konverter-Frischverfahren, d.h., der Kohlenstoffgehalt der Schmelze wird verringert. Durch Zumischen von Rührgasen (Inertgase wie Argon oder Stickstoff) zum Sauerstoff wird der CO-Partialdruck gesenkt. So begegnet man einer zu großen Chromverschlackung. Das dennoch verschlackte Chrom wird nach dem Frischen zurückgewonnen, indem man Kalk und Silicium-Träger zugibt und die Schmelze durch reines Argonblasen intensiv durchwirbelt. Im Anschluß an das Abziehen der Reduktionsschlacke wird mit Kalk und Flußspat unter erneutem Argonspülen entschwefelt. Alternativ kann man hierzu das ®VOD-Verfahren einsetzen. Auf diese Weise werden nichtrostende Stähle hergestellt.
API-Rohr ®Ölfeldrohr (nahtlos oder geschweißt) nach Norm des American Petroleum Institute. Bei Ölförderung und -transport werden fast ausschließlich Rohre nach diesen Vorschriften verwendet. Mit EN 10208 steht demnächst europäisch eine Norm zur Verfügung, die mindestens gleiche Anforderungen erfüllt.
Arbeitsdruck ist der Druck, der an der jeweiligen Arbeitsstelle notwendig wird. Die Betriebsdaten für die Elemente (Ventile, Manometer usw.) werden deshalb für diesen Druck ausgewiesen.
Arbeitstemperatur -
Löten, Schweißen
1. Die A. eines Lotes ist die niedrigste Oberflächentemperatur des Werkstücks, bei der das Lot benetzt, fließt und legiert. Bei Temperaturen unterhalb der A. erfolgt keine Verbindung zwischen Grundwerkstoff und Lot, auch wenn das Lot bereits flüssig ist (kalte Lötstelle). Die maximale Löttemperatur darf weder vom Lot noch vom Flußmittel oder vom Werkstück überschritten werden, da sonst die Lötnaht versprödet und das Werkstück verzundert. Nach der A. unterscheidet man Weichlöten (unter 450°C), Hartlöten (über 450°C) und Hochtemperaturlöten (über 900°C).
2. Beim Schweißen muss der Grundwerkstoff aufgeschmolzen werden. Dementsprechend hoch muss die Schweißtemperatur sein. Bei der Acetylen-Sauerstoff-Flamme werden Flammtemperaturen von etwa 3.200°C erreicht, beim Elektroschweißen werden Temperaturen von etwa 3.600°C am Pluspol (Werkstück) und Temperaturen von etwa 4.200°C an der Elektrode erreicht.
Arbeitswalzen heißen die Walzen mit kleinem Durchmesser im Walzgerüst, die den Werkstoff umformen. Aufgrund der großen Kräfte, die dabei zwischen Walze und Stahl wirken, müssen sie von den wesentlich größeren ®Stützwalzen abgestützt werden.
Argon Chemisches Element, Zeichen Ar. ®Schutzgas beim Schweißen, reagiert inert ®Inertgas
Argonarc-Schweißen Firmenbezeichnung für das WIG-Schweißverfahren (®Schutzgasschweißen).
Argon-Spüleinrichtungen Vorrichtungen zum Einleiten des Inertgases Argon in metallurgische Gefäße. Spülen mit Argon sorgt für eine gute Durchwirbelung der Schmelze, ohne unerwünschte chemische Reaktionen herbeizuführen.
Armaturen Ausrüstungsteile; insbesondere Meß-, Absperr- und Regelorgane in technischen Anlagen (Rohrleitungen) - z.B. Schieber, Ventile, Hydranten und Hähne aus Gußeisen, Stahl und anderen Werkstoffen.
Armco-Eisen A. ist technisch reines Eisen mit einem Fe-Gehalt von 99,8 - 99,9 %. Es ist ein weicher und zäher Werkstoff, der infolge seiner Reinheit eine geringe Koerzitivkraft, hohe magnetische Sättigung und gute elektrische Leitfähigkeit aufweist.
ASEA-SKF-Verfahren Pfannenofenverfahren zur Vakuumbehandlung von Stahlschmelzen außerhalb des Schmelzofens. Die Gießpfanne kann durch zwei verschiedene Deckel wahlweise zum Entgasen oder zum Aufwärmen mit Lichtbögen (um Wärmeverluste auszugleichen) verwendet werden. Während der Behandlung wird das Bad durch Induktionsspulen gerührt (®Vakuummetallurgie).
ASTM Abkürzung für: American Society for Testing and Materials (Amerikanische Gesellschaft für Prüfungen und Materialien). Befaßt sich u. a. mit der Herausgabe von Material- und Prüfnormen.
Attest Viel verwendete, aber unklare Bezeichnung für ®Abnahmeprüfzeugnis und andere Arten von Zeugnissen
Aufbereiten Vorbehandlung von Rohstoffen (Erz, Kokskohle, Schlacke, Schrott, Formsand) zur Erleichterung der Weiterverarbeitung. Das mechanische A. erfolgt durch Brechen, Sieben, Entstauben und Waschen. Zur thermischen Aufbereitung gehören Trocknen, Sintern und Rösten. Brikettieren kann rein mechanisch (nur durch Druckeinwirkung) oder unter zusätzlicher Wärmeeinwirkung (®Heißbrikettieren) erfolgen.
Aufblasen Wird Sauerstoff durch Düsen von oben auf die Schmelze geblasen, so spricht man vom Aufblasen bzw. Aufblasverfahren. Man unterscheidet hartes (geringer Düsenabstand) und weiches (großer Düsenabstand) Blasen - je nach Abstand der Sauerstoffdüse von der Badoberfläche (®Frischen, ®Blasstahl-, ®Sauerstoffblasverfahren).
Aufbohren Aufbohrer (Dreischneider nach DIN 343,344 und 8043) sollen vorgegossene oder vorgebohrte Löcher auf das Nennmaß bringen. Aufbau und Wirkungsweise ähneln dem Spiralbohrer, der Spitzenwinkel beträgt 120°. Das Aufbohren verbessert die Maß-, Form- und Lagegenauigkeit sowie die Oberflächengüte von Bohrungen.
Aufhärtbarkeit Fähigkeit eines Werkstoffes, seine maximale Härte beim (Abschreck-) Härten unter optimalen Bedingungen zu erreichen.
Aufhärung Höchste in einem Werkstück nach dem Härten erreichte Härte. Diese Eigenschaft hängt vor allem vom Kohlenstoffgehalt der Legierung ab. Unter A. kann auch die höchste unbeabsichtigt - z. B. nach dem Schweißen oder Brennschneiden -erreichte Härte verstanden werden.
Aufkohlen Thermochemisches Anreichern der Randschicht eines Werkstücks mit Kohlenstoff. Dadurch wird der C-arme Stahl in den Randschichten härtbar (®Einsatzhärten). Das Aufkohlungsmittel kann fest, flüssig, gas- oder pastenförmig sein. Die Aufkohlung erfolgt oberhalb A3.
Aufkohlungsneigung (von einsatzhärtbaren Stählen) Bestreben eines Werkstoffes, Kohlenstoff in der Randschicht anzureichern.
Aufkohlungstiefe Senkrechter Abstand des Punktes von der aufgekohlten Werkstückoberfläche, an dem der Kohlenstoffgehalt einen festgelegten Grenzwert erreicht.
Aufschwefelung Schwefel
Aufschweißbiegeversuch
In ein 250mm breites, 30-50 mm dickes Probeblech wird eine Längsnut gefräst. Hier hinein wird eine Schweißraupe bestimmter Abmessungen gelegt und nach dem Erkalten bis zum Anriß gebogen. Es dürfen keine Risse größer als 80 mm festzustellen sein. Sind allerdings gar keine Risse nachzuweisen, so ist die Probe ungültig. Mit diesem von der Deutschen Bahn AG vorgeschriebenen Versuch wird die Sprödbruchunempfindlichkeit bzw. Schweißeignung von P235T1 oder S355J2G3 untersucht.
Aufschweißplattieren Unklare Bezeichnung für ®Schweißplattierung
Aufschweißpulver Metallpulver in Form von Drahtkorn oder Granulat, welches beim Auftragschweißen zusätzlich der Schweißstelle zugeführt wird. Es dient insbesondere der Erzeugung verschleißfester Auftragungen. (®Auftragschweißen)
Aufsticken Nitrieren
Aufstickungstiefe Von der Oberfläche gemessener, senkrechter Abstand bis zu dem Punkt, an dem der Stickstoffgehalt eines nitrierten Werkstückes einem definierten Grenzwert entspricht.
Auftragschweißen Beschichten eines Werkstückes durch Schweißen. Das Verfahren wird angewendet zum ®Plattieren von Stählen mit korrosionsbeständigen Schichten aus Zusatzwerkstoffen nach DIN 8556 oder zum Panzern, z.B. von Werkzeugen oder Ventilen, mit verschleißfesten Werkstoffen usw. Es dient zur Wiederherstellung verschlissener Teile oder zur Herstellung verschleißfester oder korrosionsbeständiger Randschichten (Oberflächen) durch Auftragen von Schweißraupen in einer Lage oder mehreren Lagen mit dem Gas-, Lichtbogen- und Schutzgasschweißverfahren.
Aufweiten (Aufmuffen) eines Rohrendes mit einem Preßdorn. Die Muffe nimmt bei der Rohrverbindung das Einsteckende des Anschlußrohres auf (®Stahlmuffenrohr). Je nach Art der Verbindung sind Muffe und Muffenspalt verschieden ausgebildet.
Aufweitversuch Von einem Ende des zu prüfenden Rohres wird ein Abschnitt von etwa 100 mm Länge abgetrennt und mittels eines verjüngten Domes auf seine Dehnbarkeit geprüft (DIN 50135). Technologische Prüfung, bei der das Verhalten von Werkstoffen oder Bauteilen unter Beanspruchung beobachtet wird. Von besonderer Bedeutung ist bei diesem Versuch die Bestimmung der Kalt- oder Warmverformungsfähigkeit des Werkstoffes.
Aufwickelhaspel Haspel
Aufzugprofile Spezialprofile, die im Aufzugbau, z.B. als Führungsschienen, verwendet werden. Es handelt sich vorwiegend um T- und U-Profile, die eine besonders glatte Oberfläche (gezogen oder gehobelt) besitzen und gerichtet sind.
Ausbringen Verhältnis (in %) vom verwertbaren zum eingesetzten Material, z.B. das Ausbringen eines Schmelzofens insgesamt oder eines zugegebenen Legierungselementes oder einer Walzstraße (vom Einsatzgewicht).
Ausdehnungsbeiwert Wärmeausdehnung
Ausdrehwerkzeug Plan- und Ausdrehwerkzeuge mit Bohrstangen finden vorwiegend auf Radialbohrmaschinen Verwendung, können aber auch auf Bohrwerken und auf Fräsmaschinen eingesetzt werden. Sie dienen zum Feinbohren, Plan- und Ausdrehen und zum ®Einstechdrehen.
Ausgleichsdauer (Durchwärmdauer). In der Wärmebehandlung die Zeitspanne vom Erreichen der Solltemperatur an der Oberfläche bis zum Erreichen der Solltemperatur im Kern des Werkstückes.
Aushärten (Ausscheidungs-, Teilchen-, Dispersionshärten). Wärmebehandlung, die sich aus einer Lösungsbehandlung und Auslagern zusammensetzt. Die Aushärtung nutzt die Temperaturabhängigkeit des Lösungsvermögens von ®Mischkristallen aus.
Aushärten beim Umformen ®Austenitformhärten ®Härten aus der Warmumformhitze
Auskleidung Ausmauerung
Auslagern Erwärmen eines lösungsbehandelten Werkstücks auf vorgegebene Temperaturen, Halten und Abkühlen. Dient dem Zweck, übersättigte Mischkristalle zum Entmischen und/oder zur Ausscheidungsbildung zu aktivieren.
Ausmauerung nennt man die feuerfeste Zustellung der Innenwände eines Ofens, Konverters, einer Pfanne etc. Man unterscheidet saure und basische Auskleidungen. Sie schützen das Gefäß vor dem Angriff der heißen Schmelze.
Ausscheidung 1. Der Vorgang der Ausscheidungsbildung. Hierunter versteht man Umwandlungen im festen Zustand. Im Gegensatz zur bloßen Phasenumwandlung bildet sich bei der Ausscheidung eine neue Phase aus einer bestehenden, ohne dass die bestehende Phase vollständig aufgebraucht wird. Sinkende Temperaturen begünstigen die Ausscheidung. Höhere Temperaturen führen dazu, dass Ausscheidungen in Lösung gehen.
2. Das Produkt dieses Vorganges.
Aus[scheidungs]häartung Steigerung der Härte infolge von Phasenausscheidung aus übersättigter fester Lösung (®Härten, ®Aushärten).
Ausschuß Erzeugnisse mit inneren oder äußeren Fehlern, die entweder den vorgeschriebenen Normen nicht entsprechen oder vom Käufer verlangte Eigenschaften nicht besitzen und der Verarbeitung nicht zugeführt werden köonnen. Im Unterschied zu ®deklassiertem oder IIa-Material, das normalerweise mit Einschränkungen noch verwendet werden kann.
Außendrehen Drehen
Außenrundnahtschweißen Rundnahtschweißen
Austauschmischkristall Substitutionen
Austenit (Gamma-Mischkristall) nennt man die kubisch-flachenzentrierten (kfz) Mischkristalle, die sich oberhalb der G-S-E-Linie im ®Eisen-Kohlenstoff-Diagramm ausscheiden. Austenit ist unter Normalbedingungen nur oberhalb 911°C beständig; durch Legierungszusätze (Ni, Mn) und Abschrecken auch bei Raumtemperatur beständig (Austenitische Stähle). Das Austenitgefüge ist unmagnetisch, zäh und durch Kaltverfestigung härtbar (Mangan-, Nickel-, Chrom-Nickel-Stähle). Es besitzt hohe Warmfestigkeit, gute Korrosions und Zunderbeständigkeit.
Austenitbildner heißen solche Legierungselemente, die das Austenitgebiet erweitern. Ni, Co und Mn sind die wichtigsten Vertreter einer Gruppe von A., die ein unbeschränkt auslaufendes Gamma-Mischkristallgebiet herbeiführen . Daneben gibt es A., die das Austenitgebiet durch ein heterogenes Phasengebiet begrenzen. Zu dieser Gruppe zählen in erster Linie C, N, Cu und Zn (eutektoide Stähle, Eutektikum).
Austenitbildung Kühlt man flüssiges Eisen langsam ab, so scheiden sich aus der Schmelze Mischkristalle aus, sobald die Schmelztemperatur unterschritten ist. Diese Mischkristalle weisen zunächst ein kubisch raumzentriertes (krz) Gitter auf. Bei weiterer Abkühlung kommt es zu einem Umklappen dieses Kristallgitters, der entstandene Mischkristall ist kubisch flächenzentriert (kfz). Der Existenzbereich dieses sogenannten Austenits oder auch Gamma-Mischkristalls liegt etwa zwischen 1.392 und 911°C (Eisen-Kohlenstoff-Diagramm). Durch geeignete Zusätze an Legierungselementen (Austenitbildner) kann man den Existenzbereich des Austenits erweitern (austenitische Stähle).
Austenitformhärten Thermomechanische Behandlung. Metastabiler Austenit wird unter geeigneten Bedingungen plastisch umgeformt, so dass keine Rekristallisation stattfinden kann. Beim nachfolgenden Abkühlen wandelt der metastabile Austenit in Martensit und/oder Bainit um. Kommt bei hochlegierten Vergütungsstählen zur Anwendung.
Austenitische Stähle Mangan- oder nickellegierte Stähle. Mn und Ni (®Austenitbildner) erweitern den Bereich des Austenits. Das kfz-Gitter bleibt auch nach dem Abschrecken bei Raumtemperatur erhalten. Durch das Abschrecken werden die A. nicht härter sondern weicher. Sie erreichen dadurch hohe Dehnungswerte und sind gut umformbar. Austenitische Stähle sind nicht magnetisierbar. Zu ihnen zählen die nichtrostenden Chrom-Nickel-Stähle, die Mn-legierten verschleißfesten sowie die amagnetischen Stähle.
Austenitisieren Erwärmen und Halten bei einer Temperatur oberhalb Ac1 ®Eisen-Kohlenstoff-Diagramm, um das Gefüge vollständig oder teilweise in Austenit umzuwandeln.
Austenitkorngröße Die Austenitkorngröße ist durch die Herstellung des Stahles bestimmt. Sie spielt eine große Rolle bei der Härtung. Zu ihrer Bestimmung wird die ®McQuaid-Ehn-Prüfung herangezogen.
Ausziehversuch Zum Nachweis des ®Haftverbundes wird im Labor versucht, den Betonstahl aus dem erhärteten Beton herauszuziehen.
Autogenauftrag-
schweißverfahren
Auftragschweißen
Autogenschneidverfahren Brennschneiden
Autogenschweißen Übliche, aber nicht korrekte Bezeichnung für das ®Gasschmelzschweißen
Autogentechnuk Hierunter werden alle Verfahren zusammengefaßt, bei denen mit einer sehr heisen Brenngas-Sauerstoff-Flamme gearbeitet wird, sowie davon abgeleitete Techniken.Die Anwendung der Brenngas-Sauerstoff-Flamme umfaßt die folgenden Gebiete:
1. Schweißen und Löten (Gasschmelz- und Preßschweißung, Hart- und Weichlötung),
2. Trennen und Abtragen (Brennschneiden, Hobeln, Flammen, Putzen),
3. Oberflächenbehandlung (Flammhärten und Spritzen, Entrosten, Aufrauhen),
4. Wärmebehandlung (Richten, Vorwärmen, Entspannen, Glühen).
In der A. werden verschiedene Brenngase verwendet, wegen der guten Brenneigenschaften bevorzugt Acetylen. Ob Acetylen, Erdgas oder Propan verwendet werden oder eines der Gasgemische auf Propylenbasis, hängt im Einzelfall vom Preis und den Anforderungen an die Flamme ab.
Automatenstahl Unlegierter Stahl mit relativ hohem Massenanteil an Schwefel (etwa 0,2 bis 0,4 % S) sowie äquivalentem Mangangehalt, bestimmt für die spanende Fertigung von Massenteilen auf schnellaufenden automatisch gesteuerten Werkzeugmaschinen. S und Mn sorgen für gute Zerspanbarkeit. In der zeiligen Ausbildung von Mangansulfid (MnS) wirkt S erheblich weniger schädlich, sorgt aber für kurzbrüchigen Span, der leicht aus den Automaten abzuführen ist. Ggf. Zusätze von insbesondere Blei (0,15 bis 0,35 % Pb ®Bleilegierter Automatenstahl), manchmal auch Tellur, Selen und Wismut, ermöglichen noch höhere Schnittgeschwindigkeiten. Der P-Gehalt ist bei A. auch höher als bei normalen Baustählen (max. 0,100 % bei A. für normale Verwendung, max. 0,060 % bei Einsatz- und Vergütungssählen). P verbessert die Spanbrüchigkeit und die Oberflächengüte (®Zerspanbarkeit). A. wird meist in gezogener Ausrührung eingesetzt. Stoffnorm DIN 1651. Darüber hinaus wird S auch anderen Stählen, z. B. nichtrostenden sowie zahlreichen Baustählen, zur Erzielung "automatenfähiger" Eigenschaften zugesetzt. Verwendungsgebiete für A.: spanende Herstellung von Massenteilen wie Schrauben, Muttern, Zündkerzen, Verschraubungsteile und Formteile aller Art.
Ay-T-Kurve Übliche Auftragung der Kerbschlagarbeit Ay als Funktion der Prüftemperatur T (®Kerbschlagarbeit).
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